Nach dem EuGH-Urteil von 2019 und dem BAG-Beschluss 2022 drängt ver.di auf eine lückenlose, elektronische und tagesaktuelle Arbeitszeiterfassung ohne Ausnahmen. Sie will damit unbezahlte Überstunden transparent machen und Beschäftigte vor der Entgrenzung der Arbeitszeit schützen. Gleichzeitig sieht die Gewerkschaft in der Zeiterfassung ein zentrales Arbeitsschutz-Instrument, weil sich so Höchstarbeitszeiten, Pausen und Ruhezeiten automatisch überwachen lassen. Gerade in Home- und Mobile-Office-Szenarien fordert ver.di, dass jede Minute erfasst und der Betriebs- oder Personalrat ein Mitbestimmungsrecht hat. Darüber hinaus werden Systeme erwartet, die Manipulation verhindern und Verstöße für Aufsichtsbehörden sofort nachvollziehbar machen.
Anforderungen
Stand: Mai 2025
Rechtssichere Vollerfassung nach ArbZG / EuGH / BAG
Jede geleistete Minute, Pausen- und Überstunden werden tagesaktuell, automatisch und fälschungssicher protokolliert – das erfüllt die gesetzliche Pflicht ohne Papieraufwand.
Selbstkontrolle der Beschäftigten
Mitarbeitende sehen jederzeit ihr Zeitkonto und erkennen früh Über- oder Minusstunden; Streitfälle werden minimiert.
Manipulationsschutz
Digitale Zeitstempel und Änderungsprotokolle verhindern „Buddy-Punching“ und liefern gerichtsfeste Nachweise bei Verdachtsfällen. Vorgesetzte sollen sich nicht unbemerkt an Zeiten zu schaffen machen.
Rollenbasierte Zugriffe
Die Digitale Zeiterfassung muss gewährleisten, dass Mitarbeiter nur sich selbst und Abteilungsleiter nur Ihre Abteilung sehen. Außerdem muss es einen Workflow für das Antragswesen geben.
Automatische Überstunden- & Ruhezeit-Checks
Das System warnt bei Grenzwertverletzungen (z. B. > 10 Std./Tag, zu kurze Pausen) und informiert Führungskräfte sofort.